Samstag, 3. März 2012

Das gibt Ärger


Drei Engel für Charlie-Regisseur McG versagt mit Das gibt Ärger in gleich zwei Genres auf einmal: Romantikkomödie und Agentenaction. Er versagt sogar mit einem derart großen Knall, dass ich bereits einen Spitzenkandidaten für meine Hitliste der schlechtesten Kinofilme 2012 gefunden habe. Gratulation ...

Die CIA-Spitzenagenten Tuck und FDR (solche Namen können auch nur in einem Film von McG auftauchen) werden nach einer gescheiterten Mission zum Bürodienst verdonnert. Tuck (Tom Hardy in einer ihm alles andere als schmeichelnden, schmierigen Kurzhaarfrisur), Vater eines Sohns und seit einiger Zeit geschieden, will wieder ins Beziehungsleben startet und meldet sich bei einem Internet-Datingportal an. Dort stößt er auf das Profil von Lauren (Reese Witherspoon). Die ist ebenfalls seit langem alleinstehend und bekommt deshalb von ihrer herrischen Freundin ungefragt ein versautes Flirtprofil verpasst, obwohl sie ja eigentlich 'ne ganz schüchterne ist. Nach dem gemeinsamen Date trifft Lauren zufällig auf FDR (Chris Pine). Ein mit allen Mitteln der CIA gewaschener Kleinkrieg um das Herz des holden Mädels beginnt ...

Zugegeben, zwei Mal musste ich im Laufe von Das gibt Ärger lachen, damit ist aber schon das höchste der Gefühle erreicht. Zwischen keinem der Darsteller besteht eine funktionierende Leinwanddynamik, zu keinem Zeitpunkt glaubt man, dass Pine und Hardy Freunde sind, oder dass bei einer der beiden möglichen Paarungen mit Lauren Gefühle mit im Spiel sind. Der Ausgang des Films ist von den ersten Minuten an klar, die Figuren sind so sehr mit Klischees überladen, dass sie keinerlei bleibenden Eindruck hinterlassen. Sind die männlichen Hauptfiguren letzten Endes unausstehlich und unglaubwürdig (Pine gibt einen schleimigen Fatzke, keinen selbstbewussten, lockeren Agenten, Hardy versagt hier als sanfter Riese durchgehend), ist Lauren von den Autoren und Regisseur McG bis zum Erbrechen auf sämtliche möglichen, weiblichen Kinogänger zugeschnitten. Sie ist jeder weiblicher RomCom-Archetyp auf einmal, jede Frau im Publikum soll denken "So bin ich", sie ist so durchkalkuliert, dass sie letztlich gar keinen Charakter mehr hat. Immerhin kommt Witherspoon bei all der kommerziellen Berechnung noch immer etwas charismatisch rüber. Dennoch versagt der Film völlig als Romantikkomödie, und im Bereich Action gibt es nur sinnlos ins Skruot gekloppte, schlecht geschnittene und ohne jede Dramaturgie, an Schauwerten mangelnde Actioneinlagen, die einem bloß ein müdes Gähnen entlocken.

Das einzig gute am Film ist der bunte, musikalisch gut unterlegte Abspann. Yeah ...

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